Fences

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Denzel Washington gehört seit „Crimson Tide“ zu meinen All-Time-Favorites, es gibt kaum etwas, was der Kerl in einem Film nicht zustande bringt. Er ist vielseitig, durch die Bank überzeugend und für mich ein absoluter Sympathieträger. Wenige Filme von und mit ihm haben mich bisher enttäuscht.

Geschichte: In den 50iger Jahren lebt Müllmann Troy mit seiner Frau Rose und seinem Sohn in Pittsburgh. Troy trauert einer möglichen Baseball-Karriere nach und schwankt in seinen Launen zwischen fröhlichen, blödsinnigen Geschichten und herrischem Getue. Als Sohn Cory Ambitionen auf eine Football-Karriere hat, projiziert Troy seine sportlichen Enttäuschungen auf ihn und will, dass er sich stattdessen einen ordentlichen Job sucht.
-> Wechselt zwischen vielen Eindrücken, Stimmungen und Sympathien hin und her und nimmt einen mit auf eine Reise in den Hinterhof einer Familie, wo sich quasi deren ganzes Leben abspielt. Dabei wird es nie klischeehaft, vorhersehbar oder oberflächlich. Es geht in die Tiefe bei fast jeder Figur, auch wenn Troy im Vordergrund steht. Alles wird wird unglaublich intensiv dargestellt und allgemein hat Regisseur Denzel Washington eine hervorragende Figurenzeichnung abgeliefert.

Darsteller: Viola Davies – WOW! Der Satz „Ich kann das mit den Augen“ könnte nur für ihre Rolle erfunden worden sein, denn so wie sie sich größtenteils zwar mit Worten zurückhält zu Beginn, umso intensiver ist der Ausdruck in ihren Augen, in ihrem ganzen Gesicht. Der Oscar geht aber sowas von in Ordnung. Und auch wenn Denzel Washington überragend ist, erschreckend real und vollkommen überzeugen kann, er war schon mal noch nen Zacken besser. Aber der allgemeine Cast ist großartig, auch Jovan Adepo als Cory gefällt mir verdammt gut.

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Drama/Gefühl:  Die Gefühlswelt orientiert sich an Troy, seinen lächerlichen Geschichten, seinen Zweifeln, seinen Enttäuschungen, seiner stellenweise übertriebenen guten Laune – einfach allem. Dabei reißt es den Rest des Films mit, bleibt ständig faszinierend, berührt die unterschiedlichsten Stimmungen (Mitleid, Ungläubigkeit, Wut, Enttäuschung, Fassungslosigkeit). Grandios.

Musik: Leicht und zart, aber mir ganz einfach zu langweilig. Die Kompositionen von Marcelo Zarvos sind zu eintönig mit nur ganz wenigen Höhen – da hat der Film an sich viel mehr zu bieten und der Soundtrack kann leider nicht mithalten.

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Fazit: Grandiose Darsteller in mitreißender und berührender Story, der Soundtrack ist mir allerdings zu langweilig. 8.5 von 10 Punkten

Die Schöne und das Biest

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OK, ich steh nicht unbedingt auf die ganzen Neuverfilmungen, die seit ungefähr 2-3 Jahren den Kino-Markt überschwemmen. ABER – das ist Disney! Mit Jungle Book konnten sie mich zwar überzeugen, aber „Die Schöne und das Biest“ ist noch mal eine ganz andere Geschichte.

Geschichte: „Eine Geschichte, so alt wie die Zeit“ – Belle lebt mit ihrem Vater Maurice in einem kleinen Dorf, dessen Bewohner sie aufgrund ihrer modernen Art und ihrer Belesenheit als „merkwürdig“ betiteln. Als Belles Vater nach einer Reise in den Fängen eines Biestes landet, bietet sie an, den Platz ihres Vater zu übernehmen.
-> WELL DONE! Einen alten Klassiker nicht nur „neuaufzulegen“, sondern auch mit frischem Wind und zusätzlichen neuen Details umzusetzen, ohne dabei den ursprünglichen Charme zu verlieren. Mehr als gelungen, da ist soviel Liebe, soviel Herz und Leidenschaft dabei, das spürt man an jeder Ecke. Glaubwürdig, nicht langweilig, mitreisend, beide Daumen hoch.

Darsteller: Emma Watson ist wundervoll und für mich bis auf wenige Szenen zu Anfang (das war eher Soap-Niveau) absolut überzeugend und durch und durch: BELLE. ABER – Luke Evans stiehlt ihr die Show. Der Kerl IST Gaston, niemand anders wird das je so darstellen können. Es wirkt fast so, als wäre er dafür geboren. Der Cast ist allgemein einfach nur handverlesen und man sieht, mit wie viel Herzblut und Spaß alle bei der Sache sind. TOP! TOP! TOP!

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Look: Ist mir bei einigen Szenen etwas zu viel, etwa wie bei „Be our Guest“. Ansonsten auch hier wie im Rest des Films gespickt mit liebevollen Details, sehr viel erinnert an das Original, doch gibt es auch Neues, was einfach hervorragend dazu passt. Die Effekte können restlos überzeugen, einzig  das „Ballkleid“ von Belle ist für mich etwas enttäuschend. Ich finde es schön, dass es schlichter, passender zu Emma Watson und keine sture nachgemachte Version ist, jedoch ist es einfach nicht mein Geschmack (das Kleid der Schlussszene nehme ich aber ohne mit der Wimper zu zucken!).

Musik: Alan Menken – SOUNDTRACKGOTT! Der Kerl hat nicht umsonst schon acht Oscars zu Hause stehen – und ja, vieles vom ursprünglichen Soundtrack wurde übernommen, hat quasi nur ein „Make-Over“ bekommen, aber es ist so schön! Meine Highlights sind „Evermore“oder „Transformations“ und natürlich der Klassiker „Beauty and the Beast“. ALLERDINGS – damit meine ich die Film-Version. Denn der Song von John Legend und Ariana Grande ist für mich absolut besch****. Das ist zu kitschig (selbst für Disney), zu übertrieben, zu amerikanisch und hat einfach mal null Magie oder passt zum Rest des Films.

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Zusätzliche Szenen: Der Prolog wurde unter anderem erweitert und neben mehr Szenen zwischen Belle und ihrem Vater, oder der Kindheitsgeschichte des Biests gibt es vor allem ein zusätzliche Szene in Paris. Ist für den restlichen Verlauf des Films absolut unwichtig, ist aber auch nicht großartig störend. Kann man machen, muss aber nicht.

Fazit: Nach fünf Minuten war ich verliebt – Darsteller, Look, Musik, einfach in den ganzen Film. Du wirst zurückversetzt in deine Kindheit und bekommst dazu noch neue Highlights. Kleine Abstriche bei der Musik und Kostüme. 9.5 von 10 Punkten.

Boston

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Keine vier Jahre nach den tragischen Ereignissen am Patriot’s Day gibt’s dazu nen Film – die Amis sind schnell mit der Trauma-Verarbeitung. Aber ob das dann auch noch gut ist?

Geschichte: Traditionell findet am Patriots Day in Boston immer der Marathon statt – doch in diesem Jahr mit einem schrecklichen Ende: Innerhalb kürzester Zeit explodieren im Zielbereich zwei Sprengsätze. Sowohl die städtische Polizei als auch das FBI setzen alles daran, die noch freilaufenden Attentäter so schnell wie möglich zu finden.
-> Eine Mischung aus schnellen Schnitten (wenn’s in Action geht) und langsamer Dramatik, die absolut funktioniert und einen immer bei der Stange hält. Beeindruckende, erschreckende Bilder, die einem das Gefühl geben, live dabei zu sein. Richtig gut erzählt und ohne großen Fokus auf eine Figur – der Hauptcharakter ist die Geschichte, die hier verdammt realistisch erzählt wird.

Darsteller: Beide Daumen hoch – Mark Wahlberg überzeugt ebenso wie John Goodman, Kevin Bacon oder J.K.Simmons. Ein sehr guter Cast, der in diesem Film passt wie die Faust aufs Auge und der schweren, doch bedeutenden Geschichte absolut gerecht wird.

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Dramatik: Bedrückend, erschreckend, spannend und von A bis Z mit viel Gefühl für die vielen unterschiedlichen Schicksale. Dabei ist die Unterhaltung wirklich zweitrangig, die Geschichte will erzählt werden und ist im Vordergrund, was die Dramatik noch einmal erhöht. Man fühlt mit, man fiebert mit, man trauert mit und verdrückt auch die ein oder andere Träne.

Musik: Trent Reznor und Atticus Ross haben für den Film einen vielseitigen Soundtrack geschaffen, der die unterschiedlichen Stimmungen und Phasen sehr gut einfängt und unterstreicht. Der Soundtrack passt absolut zum Film, aber als alleinige Musikstücke können leider nicht alle überzeugen.

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Fazit: Intensiv, realistisch, bedrückend, erschreckend  – zu viele Wörter, um einen richtig guten Film zu beschreiben, der einem schrecklichen Ereignis gerecht wird und es nicht zu prallem Entertainment verkommen lässt. 9 von 10 Punkten.

Logan

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17 Jahre in einer Figur – beachtlich, wenn man bedenkt, was Hugh Jackman da jedes Mal für die Rolle auf sich nehmen musste. Mal schauen, wie denn der Abschied von dem beliebten Mutant gelungen ist:

Geschichte: 2029 gibt es kaum noch Mutanten, Wolverine selbst fristet ein trauriges Dasein nahe der Grenze zu Mexiko, wo er sich zusammen mit dem Mutanten Caliban um Professor X kümmert, der unter einer neurodegenerativen Erkrankung leidet. Als eine Frau ihn bittet, sich und ihre Tochter Laura zu einem sicheren Ort in North Dakota zu bringen, tut er es nur des Geldes wegen. Doch damit fängt der Ärger erst an…
-> Mal ein ganz anderer Ansatz als in den bisherigen X-Men oder Wolverine-Streifen, verletztlich, düster, melancholisch und erinnert ein bißchen an alte Klassiker mit einem einsamen Helden. Der Dreh funktioniert mal besser, mal schlechter. Auch die Einbindung von mehr Dramatik und Gefühl ist nicht unbedingt schlecht, nur manchmal zu sehr auf die Drüse gedrückt. Sehr schön ist die Figurenzeichnung gelungen, die Entwicklung, die sich dann wiederum mit der Action abwechseln. Dank nicht verwirrender Zeitsprünge kann man der Geschichte auch gut folgen.

Darsteller: Kein anderer als Hugh Jackman ist Wolverine. Und auch wenn ich immer noch auf den „großen Wurf“ seiner darstellerischen Kunst warten muss, legt er hier ne ordentliche Schippe auf seine bisherigen Leistungen drauf und liefert eine richtig tolle Arbeit ab. Beeindruckt hat mich die kleine Dafne Keen von Zeit zu Zeit, wenn sie nicht nur stur geradeaus schauen musste. Patrick Stewart ist wie eh und je ein Highlight, der Cast ist allgemein auf richtig gutem Niveau für einen Action-Film. Top!

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Effekte/Grafik: Vom Feinsten wie immer, aber nicht zu überzogen oder gar künstlich. Die düstere Atmosphäre, die kreiert wird unterstützt sowohl Stimmung als auch die Präsentation der Figuren und kommt im Film super rüber. Kein Effekt-Gewitter, aber das ist auch gut so!

Action: Blut, Nah-Kämpfe, Explosionen, Verfolgungsjagden, wirklich alles dabei, was man von einem Action-Film erwartet. Wer allerdings auf „sinnfreies Bumm-Bumm“ eingestellt ist, könnte sich an den gefühlvollen Szenen stören.

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Gefühl: Gelungene Integration – es geht von Action zu Herz und zurück schön ineinander über, ohne sich gegenseitig zu stören. Ab und zu ist es mir ein bißchen zu viel (gerade vorm Finale gibt es zu viele „Aufwach“-Momente und das Ende ist für mich ein übertriebener Druck auf die Tränendrüse), aber alles im Rahmen.

Musik: Auch der Soundtrack präsentiert sich um einiges düsterer als die Vorgänger, dazu metalisch, tief und mit ordentlich Bass hinterlegt.Ist nicht schlecht, wirkt nur ab und zu, als würde das eine Musikstück nicht zum anderen gehören, also nicht im Ganzen stimmig.

Fazit: Erwachsen, düster und trotzdem mit Gefühl – die Mischung ist gekonnt gemacht, unterhält in vielerlei Hinsicht, hat nur wenige „Too-Much“-Momente. Soundtrack nicht ganz überzeugend, aber alles in allem ein würdevoller Abschied von Logan. 8 von 10 Punkten.

John Wick – Chapter 2

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Teil 1 war für mich schon fast KULT – sich selbst aufs Korn nehmend, mit Absicht spitzig und überzogen, aber dazu richtig schöne, handgemachte Action. Allerdings bin ich nicht unbedingt Fan von Fortsetzungen…wie das zweite Kapitel von John Wick bei mir ankommt, lest ihr hier:

Geschichte: Nach seinem Rachefeldzug will John Wick nur noch sein Auto zurückholen und dann sein Leben als Auftragskiller hinter sich lassen. Doch Santino D’Antonio fordert eine Schuld ein und will, dass Wick nach Rom reist und seine Schwester Gianna tötet, um ihren Platz als Gangsterboss einzunehmen.
-> Wie auch schon im ersten Teil kann und will die Story größtenteils nicht ernst genommen werden. Eine parallele Gangster-Welt mit strikten Regeln die irgendwie doch „Gentleman-like“ wirkt, dazu ein Protagonist mit erstaunlichen Fähigkeiten im Hinblick auf das „Töten“. Chad Stahelski lässt die Figuren gewähren, setzte auf schnelle Schnitte, auf groteske und drastische Bilder und das macht verdammt Spaß. Das ist genau das, was man von diesem Film erwartet und sehen will.

Darsteller: Natürlich gibt’s keine schauspielerischen Glanz-Leistungen, aber HALLO – Keanu Reeves IST John Wick mit Leib und Seele. Und für einen Action-Film sind die Darsteller auf einem guten Niveau. Sehr gefreut habe ich mich wieder über John Leguziamo, auch über Lawrence Fishburne und Common oder Franco Nero. Ruby Rose fällt mal wieder total durch bei mir, wobei ich noch überlege, ob man sie nicht hat reden lassen, weil das ihre Präsenz NOCH schlimmer macht. Größtenteils spielt der Cast verdammt gut zusammen und man merkt, dass sich alle gut verstanden haben.

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Action: HOLLA DIE WALDFEE! Ähnlich wie in Teil 1 geht es richtig zur Sache, allein schon die Eröffnungssequenz sorgt für mehr Atemaussetzer als so mancher Streifen in zwei Stunden Laufzeit. Der Nahkampf zwischen Reeves und Common ist das beste an Zweikampf, was ich seit langem gesehen habe – BOMBASTISCH. Verfolgungsjagden, Kämpfe auf Leben und Tod, Explosionen….alles dabei, was das Herz begehrt!

Humor: Überspitzte Szenen (U-Bahn-„Schießerei“ mit Common ist hier mein Highlight), Figuren die sich gegenseitig auf die Schippe nehmen und so vieles mehr, was den Film zusätzlich zur Action unterhält. TOP!

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Musik: Es ist düster, metallisch mit viel Bass aber auch  mit einigen zarten Tönen. Es ist kein Bombensoundtrack, passt aber zum Film wie die Faust aufs Auge und hat einige Highlights wie zum Beispiel „La Vendetta“ und „Fool“.

Fazit: Genau was man erwartet, Action und Humor TOP! Soundtrack passt auch dazu, Darsteller auf dem üblichen Niveau (bis auf Ruby Rose). Stellenweise herrlich überspitzt und einfach gute Unterhaltung. 8 von 10 Punkten.

50 Shades of Grey – Gefährliche Liebe

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Nachdem ich den ersten Teil nur  mit Müh und Not und GANZ viel Schokolade/Alkohol ertragen habe, wollte ich partout nicht in die Fortsetzung gehen. Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen wurde ich dann quasi dazu gezwungen (Und NEIN – das vergess ich dir nicht so schnell *******)!

Geschichte:  Nachdem Anastasia die Beziehung zum milliardenschweren Sado-Maso-Fan Christian wegen seiner Neigungen beendet hat, gibt dieser jedoch nicht auf und will sie zurückgewinnen. Es werden neue Regeln vereinbart und Anastasia glaubt, Christian ändern zu können und glücklich mit ihm zu werden. Doch nach und nach kommt nicht nur seine Vergangenheit ans Licht, sondern auch noch mehr Probleme.
-> Ich wünschte, ich würde mich nicht drüber aufregen, aber keine Chance. Es ist so banal, niveaulos, vorhersehbar, klischeehaft, dass ich wirklich fast das blanke Kotzen kriege. Es ist sogar noch schlimmer als in Teil 1, wo wenigstens eine gute Szene dabei war. Aber es reisst mich nicht mit, es ist absurd, es ist lächerlich, es hat null Ausstrahlung und löst null Emotionen bei mir aus. ABSOLUT DURCHGEFALLEN!

Mein Hauptproblem: Sie verlässt ihn, weil er sie beim Sexspiel schlägt, verlangt aber dann auf einmal, dass er sie schlägt? Sie sagt, sie kann so eine Beziehung nicht führen, zwei Minuten später wälzen sie sich im Bett? WAS SOLL DAS? Ich habe nicht unbedingt viel Hirn bei dem Film erwartet, aber das Fehlen jeglichen Sinns…*kopfschüttel*

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Darsteller: Ähnliches Niveau wie im ersten Teil und von daher stört es mich umso mehr. Absoluter Aufreger ist für mich dieses Mal Dakota Johnson, die viel zu viel Fokus auf ihre Augen legt und jedes Mal wie ein aufgescheuchtes Reh wirkt (und ja, den Vergleich mit Kristen Stewart muss sie sich anhören, das ist beschämend!). Jamie Dornan ist da noch im Durchschnitt, Kim Basinger unter aller Kanone – vor allem im Vergleich zu ihren Klassikern!

Mein großer WTF-Moment: Ich dachte ich hör nicht richtig. Mag es eventuell als Hommage gemeint sein, aber in Zusammenhang  mit diesem Film finde ich es eine bodenlose Frechheit. Denn Dakota Johnson zitiert in einer Szene ihre Mutter Melanie Griffith in „Die Waffen der Frauen“ – einer meiner Lieblingsfilme.

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Erotik: Nur weil die beiden es treiben wie die Karnickel und es ordentlich nackte Tatsachen zu sehen gibt – Jamie Dornan ist zugegebenermaßen recht nett anzusehen – heißt das nicht, dass es erotisch und anziehend / anregend ist. Zwischen den beiden herrscht Null Chemie, es entsteht keine Spannung, kein Feuer. Es ist langweilig.

Musik: Immer noch das Beste am Film (mit Abstand), aber nicht so gut wie der Soundtrack zum ersten Film. Fährt mir zu sehr auf der Dance-Schiene, was meiner Meinung nach nicht unbedingt passt. Meine Highlights sind von Toulouse, John Legend sowie Nick Jonas & Nicki Minaj

Fazit: Ein Punkt und das nur für die Musik. Alles andere ist für mich ein kompletter Reinfall, null Unterhaltung, null Emotion und vor allem NULL HIRN! Als ob ich’s nicht vorher gewusst hätte (nochmal Danke ****). 1 von 10 Punkten.

Manchester by the Sea

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Sofort als der Trailer rauskam, wurde der Film als Oscar-Kandidat gehandelt. Mich hat er nicht unbedingt überzeugt, aber im Zuge der jährlichen Oscar-Vorbereitungen war er quasi auf der ToDo-Liste.

Geschichte: Lee Chandler ist Hausmeister, wohnt in einem Zimmer im Keller und fristet ein einsames Dasein. Als er die Nachricht vom Tod seines Bruders Joe erhält, muss er zurück in seine Heimatstadt Manchester reisen, um sich nicht nur um die Beerdigung, sondern auch um seinen 16jährigen Neffen Patrick kümmern. Und es wird für ihn gleichzeitig zu einer schmerzvollen Reise in die Vergangenheit.
-> WOW! Sehr ruhige und dafür intensivere Erzählart, damit kommen die schauspielerischen Leistungen noch mehr zur Geltung. Langsame aber sehr detailgetreue Hinführung zu einem absoluten Schlag in Sachen Drama. Regisseur Kenneth Lonergan lässt sowohl Schauspieler als auch Bilder für sich sprechen, absolut richtig und verdammt gut gemacht.

Darsteller: Casey Affleck hat den Oscar sowas von verdient. Er spielt den Mann, der alles verloren und eigentlich an nichts mehr Freude hat nicht nur überzeugend, sondern auch intensiv, man fühlt mit ihm und will ihn gleichzeitig schütteln. Auch der restliche Cast, von Michelle Williams, bis hin zu Lucas Hedges, Kyle Chandler oder Gretchen Mol…WOW. Ein großartiger Cast!

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Drama: Deprimierend, es geht einem Nahe, rührt einen zu Tränen, hinterlässt einen stellenweise sprachlos. Der Film verursacht Gefühle am laufenden Band und nimmt einen in jede einzelne Emotion mit. Filmisch gesehen großartig, doch für mich zu heftig. Ich werde mir das nicht noch einmal ansehen können.

Musik: Mein einziger Kritikpunkt. Lesley Barbers Soundtrack fängt zwar die Stimmung der dramatischen Momente im Film richtig gut ein, doch gefällt er mir ansonsten überhaupt nicht. Zu eintönig, zu langweilig und als Einzelstück überhaupt nicht melodiös.

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Fazit: Großartig gespielt, der Cast ist das absolute Highlight des Films. Dramatisch, mitreissend und absolut herzzerreisend. 9 von 10 Punkten.

Oscars 2017 – das Fazit!

Was für eine Nacht – selten waren die Oscars so kurzweilig, auch unterhaltsam und bis auf eine Ausnahme ohne richtigen Skandal.

Steven, Michael & Vivi
-> Im Vergleich zu Katastrophen-Anni im Vorjahr eine tausendprozentige Verbesserung und ich war anfangs auch wirklich positiv überrascht. Steven mit guten Fragen und guter Vorbereitung, kaum dummen Kommentaren. Aber kaum fängst du an ihn zu loben, geht’s los. Da kommen unangebrachte und nicht lustige Witze (Casey Afflecks Gesicht sagte ALLES), Entgleisungen (Schwanz eines Drachens) und der Oberhammer war Jamie Dornan. Allein wegen der Worte aus seinem Mund „host naked“ krieg ich Albträume – Jamie hat ähnlich geschockt reagiert aber dann, ganz der Profi, cool reagiert: DON’T DO IT! (AMEN!). Michalski wirkte für mich wie auf Drogen, oder hat er vielleicht von Pro7 nen Maulkorb verpasst bekommen? Kaum Zickereien, aber Kommentare so schlimm wie eh und je – und auch NULL Chemie zwischen ihm und Vivi. Abschließend meinte er noch „Wir hätten stundenlang so weitermachen können“ – bitte nicht. Lustig fand ich, dass es wirkte, als würde Steven Gätjen das Lob für die „Fashion-Brücke“ richtig schwer über die Lippen kommen.

ABC Red Carpet
Nur zwei Clips? *kopfaufdentischknall* Mehr deutsche Folter und weniger Stars – ja klasse, genau das wollen wir sehen. NICHT. Man würde sich ordentlich Geld und Nerven sparen, wenn man einfach die komplette Red Carpet Show von ABC übernehmen würde.

Jimmy Kimmel
Man hat ihm seine Nervosität angemerkt, aber WOW! Ich fand ihn toll, witzig, kaum unter der Gürtellinie, tolles Opening, ein genialer Opening Monolog, den ich mir auf jeden Fall speichern werde. Ich fand ihn sehr souverän, sympathisch, zu keinem Moment überzogen. Er kommt für mich nicht ganz an eine Ellen DeGenres ran (die hat die Latte einfach viel zu hoch gelegt), aber er ist für mich auf gleicher Stufe wie Whoopie Goldberg und Steve Martin.

Nervigste Werbung
Henkel Trocken – ging allerdings trotzdem etwas unter, weil alles so ZACK vorbei war.

Beste Rede
Anousheh Ansari – hach was hast das Spaß gemacht. Die volle Breitseite gegen Trump und dabei trotzdem weder gehässig, brutal sondern voller Integrität und sehr eindrucksvoll formuliert: „I’m sorry I’m not with you tonight, my absence is out of respect for the people of my country and those of the other six countries who have been disrespected by the inhumane law that bans immigrants from seven countries to the US“ – und dann der Hammer: „Filmmakers can turn their cameras to capture shared human qualities and break stereotypes of various nationalities and religions, they create empathy between us and others — an empathy we need today more than ever.“

Lieblingszitate
Oh da gibt’s einige!
-> Jimmy Kimmel Monolog: N’Sync let you back in the band / the way  I’m gonna host will make sure this is probably the last time for me / 200 countries are watching that now hate us / When I met Matt Damon first, I was the fat one / instead Matt Damon chose a chinese ponytail movie / We didn’t see ELLE but we loved it / Supporting Actor’s what most actors parents still do today / what an amazing year for movies: Black people saved NASA & White people saved Jazz! That’s what you call progress
-> Mahershala: It’s not about you, it’s about the characters (und dabei heult er)
-> MakeUp Oscar: For all the immigrants (war aus Italien)
-> Costume Oscar: Sting told me I was gonna win tonight
-> Zu  Hidden Figures: What amazing things women can reach when they have to pee
-> Nach OJ.-Film-Oscargewinn:  Oh & now I’m supposed to not make a OJ Simpson joke?
-> President of the Academy: All creative artists around the world are connected by an unbreakable bond that is powerful and permanent
-> Viola Davies zu Denzel Washington: Oh Captain my Captain
-> The scientific awards are so special and private that none of you were invited
-> 2 Times Oscar Winner Ben Affleck and GUEST (und dann wird Matt Damon mit der Musik abgewürgt)
-> Emma Stone: I’m going to hug the hell out of you when the feeling re-enters my body

Highlights
→ die wundervolle Performance von Vaiana/Moana, dazu sag ich nur: „Nimm das Helene Fischer“
-> Schöne Idee, einige der Stars von ihren Idolen reden zu lassen und diese dann mit ihnen auf die Bühne zu schicken, um einen Oscar zu präsentieren. Vor alle bei Charlize Theron und Shirley McClaine kam das richtig gut rüber.
-> Stings Performance – einfach, aber voller Power, zart aber eindrucksvoll
-> Seth Rogen kann ich echt nicht ausstehen, aber er mit Michael J. Fox und einem Delorean auf der Bühne und dann auch noch in den Schuhen? GEILE IDEE!
-> Tweets an den US-Präsidenten, vor allem „Meryl says hi“…absolut GENIAL!
-> wie immer sehr schön und traurig war das „In Memorian“…dieses Mal von Sarah Bareilles, die einen Joni-Mitchell-Song sang, Gänsehaut pur und das schon, als Jennifer Anniston bei der Ansage angefangen hat zu heulen.
-> Die Bus-Touristen, die Promis haben mitgemacht (vor allem Denzel!) und alleine Gary aus Chicago dürfte in den nächsten Wochen reihenweise Interviews geben müssen!
-> krasse Geschichte auch am Schluss, als erst „La La Land“ für den besten Film ausgezeichnet wurde und dann herauskam, dass der Oscar doch an „Moonlight“ ging. Wie das passiert ist, würde mich wirklich sehr interessieren.

Dresses
Noch mehr Glitzer als letztes Jahr, dazu Gold und Silber…nicht unbedingt mein Geschmack. Trotzdem hab ich sowohl Gutes als auch Schlechtes gefunden.

Hier meine Favoriten / Tops

Hier meine Flops

Meine Tipps
7 von 16 richtig  – hach, da werd ich einfach keine Bank mehr!

Oscar 2017 – Die Tipps

Hach – bald geht’s wieder los….die OSCAR’S! Die Nacht der Nächte!
Natürlich wird wie immer getippt…seid herzlich eingeladen, ebenfalls mitzurätseln, wer am Ende den Goldjungen mit nach Hause nimmt.
Kleiner Hinweis in eigener Sache: Drei Filme habe ich nicht geschafft – Lion, Fences und Moonlight, kann also dafür keine Aussage geben. Wie immer unterscheide ich zwischen „wem ich den Oscar wünsche“ (Wunsch) und „wer meiner Meinung nach tatsächlich gewinnt“ (Tipp)

Bester Film
Mein Wunsch – Hidden Figures: Hat mich am meisten berührt, am meisten unterhalten, hat für mich die beste Geschichte erzählt.
Mein Tipp – Manchester by the Sea. Die Academy liebt solche Filme

Beste Regie
Mein Wunsch – Kenneth Lonergan
Mein Tipp – Damien Chazelle

Bester Hauptdarsteller
Mein Wunsch – Viggo Mortensen, er hätte ihn verdammt endlich mal verdient und er ist in Captain Fantastic auch gewohnt auf seinem hohen Niveau!
Mein Tipp – Casey Affleck, er ist halt einfach auch wirklich klasse!

Beste Hauptdarstellerin
Mein Wunsch – Natalie Portman, für mich die beste Leistung des Jahres.
Mein Tipp – ebenfalls Natalie Portman!

Bester Nebendarsteller
Mein Wunsch – Lucas Hedges, hat von den gesehenen die besten Leistung geliefert.
Mein Tipp – Dev Patel, weil er schon mehrfach gezeigt hat, wie genial er ist.

Beste Nebendarstellerin
Mein Wunsch – Viola Davies, die Frau ist der WAHNSINN!
Mein Tipp – Octavia Spencer

Bestes adaptiertes Drehbuch
Mein Wunsch – Hidden Figures
Mein Tipp – Fences

Bestes Originaldrehbuch
Mein Wunsch – Manchester by the Sea
Mein Tipp – Manchester by the Sea

Beste Kostüme
Mein Wunsch – Florence Foster Jenkins
Mein Tipp – Florence Foster Jenkins

Beste Filmmusik
Mein Wunsch – Jackie O
Mein Tipp – Lion

Bester Filmsong
Mein Wunsch – How far I’ll go
Mein Tipp – The Empty Chair

Bestes Make-Up
Mein Wunsch – Suicide Squad
Mein Tipp – Suicide Squad

Bester Schnitt
Mein Wunsch – Hacksaw Ridge
Mein Tipp – La La Land

Beste Visuelle Effekte
Mein Wunsch – Doctor Strange
Mein Tipp –Rogue One

Bester Animationsfilm
Mein Wunsch – Zoomania
Mein Tipp –Vaiana