Captain Fantastic

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Eigentlich hat der Trailer voll Lust auf mehr gemacht, aber irgendwie hab ichs nicht geschafft, den Film anzuschauen. Mit den Oscarnominierungen ist er dann Gott sei Dank wieder in meine Erinnerung gekommen.

Geschichte: Ben und seine Frau Leslie haben sich zusammen mit ihren sechs Kindern ihr eigenes Reich mitten in der Wildnis von Nordwest-Amerika geschaffen. Total von der Außenwelt abgeschottet bekommen die Kinder nicht nur täglich Überlebenstraining, sondern auch eine hervorragende schulische Ausbildung. Allerdings zwingt der Tod von Leslie die Familie nach vielen Jahren dazu, sich wieder in die Zivilisation zu wagen.
-> Macht das Laune. Der Film hat Temperament, er sprüht voller Lebenslust und hat so viele nette kleine Ideen. Ein Rundum-Paket, das unterhält, nicht langweilig wird und noch ein paar Weisheiten auf Lager hat. Die Figurenzeichnung ist zwar beschränkt auf 2-3 Charaktäre, dafür allerdings mit sehr viel liebe zum Detail. Einzig ein paar Klischees stoßen mir hier auf, doch der Gesamteindruckt bleibt positiv.

Darsteller: Die Oscarnominierung für Viggo Mortensen ist absolut verdient! HOLLA ist der Kerl gut, egal ob mit den Augen, der Mimik oder der Gestik – eine absolute EINS! Auch der restliche Teil seiner Familie ist trotz des Alters richtig stark und schauspielerisch gesehen bekommt man hier auf jeden Fall einiges geboten.

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Drama: Verschiedene Konflikte, die hier aufeinander prallen. Wildnis gegen (scheinbare) Zivilisation, Familienprobleme, Pubertät, Trauer…alles zusammen gepackt und doch  nicht erdrückend. Für ein Drama sorgt der Film für eine verdammt gute Stimmung.

IQ-Faktor: Ich mag nicht die klügste, aber bestimmt auch nicht die dümmste Person auf dieser Erde sein, doch bei so manchen Dialogen hatte ich einfach nur noch ein RIESEN-Fragezeichen auf der Stirn. Da wurde mit Fachbegriffen, egal ob ideologisch oder politisch, um sich geworfen. Doch – auch das macht Spaß! Es wirkt etwas überspitzt aber verdammt unterhaltsam!

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Musik: Die Cover-Version von „Sweet Child O Mine“ ist ja mal der absolute Wahnsinn. GEKAUFT! Der restliche Soundtrack ist ein bunter und auch recht wilder Mix. Das unterstützt zum einen die unterschiedlichen Stimmungen und Eindrücke recht gut, kann mich aber nicht vollends überzeugen. Ich hab mir nur einzelne Tracks gekauft.

Fazit: Darsteller und Geschichte auf sehr hohem Niveau – Soundtrack leider zu wirr. Der Film macht Spaß, macht einen Lächeln und unterhält von der ersten bis zur letzten Minute. 9 von 10 Punkten.

Hidden Figures

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Es gibt Trailer, die sorgen sofort dafür, dass du den Film sehen willst. Es gibt Trailer, bei denen bekommst du sofort gute Laune – Hidden Figures hat beides bei mir geschafft.
Wie der Film abgeschnitten hat, lest ihr hier:

Geschichte: 1962 liefern sich die USA und die Sowjetunion einen Wettlauf um das All – die ersten bemannten Raumflüge, die erste Erdumkreisung. Bei der NASA arbeiten drei schwarze Frauen, die für die nächste Mission sehr wichtig sind – Mathematikerinnen. Doch sowohl durch fehlende Geschlechtergleichheit als auch die Rassentrennung wird ihnen die Arbeit schwer gemacht.
-> Durch die Bank unterhaltsam, es entstehen keine Längen und generell vergeht der Film wie im Flug. Auch wenn der Fokus etwas bei „Katherine Johnson“ liegt, werden hier viele Figuren präsentiert, gezeichnet und in ihrer Entwicklung dargestellt, mit Liebe zum Detail, Ruhe und einem guten Blick für schöne Momente. Die Geschichte bedient daneben auch noch moralische und lehrreiche Themen. Top!

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Darsteller: Ein wundervoller Cast, von Anfang bis Ende überzeugend und es macht einfach nur Spaß, hier zuzuschauen! Schade, dass es für Taraji P.Henson und Janelle Monáe nicht für eine Nominierung gereicht hat, verdient wäre es in meinen Augen. Aber zumindest Octavia Spencer bekommt Lohn für ihre wirklich sehr gute Leistung. Auch Kevin Costner, Jim Parsons und Kirsten Dunst zeigen hier großes Können!

Feeling: Es ist herrlich – es macht gute Laune, es inspiriert, es ist einfach eine Wohlfühlgeschichte trotz des stellenweise ernsten Hintergrundes im Bezug auf Rassentrennung und Geschlechterrollen. Die moralische Seite ist eher im Hintergrund, der Fokus liegt auf den Weg der Heldinnen, die diesen trotz aller Widerstände gehen. Und der Weg ist mit Liebe, Humor und Stärke gekennzeichnet. Wundervoll!

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Musik: Der Soundtrack unterstreicht die Power des Films, Größen wie Pharell Williams, Alicia Keys und Mary J. Blige geben ordentlich Vollgas. Allerdings nicht jeder Song mein Fall – meine Favoriten sind „Crave“ und die Theme-Songs „Katherine“ und „Mission Control“ von Soundtrack-Genie Hans Zimmer!

Fazit: Unterhaltsam, lehrreich, heiter – eine Wohlfühlgeschichten mit einem tollen Cast, der Soundtrack stellenweise nicht mein Fall. TOP-FILM! 9 von 10 Punkten.

La La Land

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Was hatte dieser Film im Vorfeld für einen Hype, für Kontroversen ausgelöst. Irgendwann konnte ich den Satz „Entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn“ nicht mehr hören, allein schon weil ich dieses „Schwarz-Weiß“-Denken nicht mag.
Ob sich der Gang ins Kino lohnt, lest ihr hier:

Geschichte: Schauspielerin Mia und Jazzmusiker Sebastian versuchen ihr Glück in Los Angeles und halten sich mit Nebenjobs über Wasser. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten werden die beiden ein Paar, doch die Beziehung wird auf die Probe gestellt, als Sebastian in einer Band mitspielt, die seinen Prinzipien eigentlich wieder spricht.
-> Die Grundgeschichte ist ziemlich einfach gestrickt, bis auf den Schluss vorhersehbar und leider auch etwas klischeehaft. Dagegen ist die Umsetzung mit wundervollen Ideen gespickt, tolle Dialoge, viel liebe zum Detail und so schön verträumte Szenen. Und das Finale ist einfach nur Gänsehaut pur, ich werde hier nicht zu viel verraten, aber das Ende reisst noch einmal richtig was raus. GENIAL – toll gefilmt.

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Darsteller: Zugegeben, Ryan Gosling und Emma Stone sind grandios – Gosling auf dem Niveau von „Blue Valentine“. Stone fand ich allerdings in Birdman noch ein Stück besser. Beide spielen sehr intensiv und durchaus überzeugend. Der restliche Cast ist eher auf durchschnittlichem Niveau, aber auch zu sehr im Hintergrund, um ein Eindruck zu hinterlassen.

Musik: Ich muss vorausschicken, dass es mir bei einem als „Musical“ deklarierten Film von über zwei Stunden Länge insgesamt zu wenig Musik war. Und leider waren die Darsteller stimmlich nicht unbedingt auf hohem Niveau. Einzig die „Audition“ und „Mia und Sebastian’s Theme“ gefallen mir einigemaßen. Schade.

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Look: Beeindruckende Bilder und Perspektiven, tolle und imposante Farben – der ganze Film lädt visuell zum Träumen ein und ist eine absolute Augenweide.

Fazit: Es stimmt, solche Filme werden heutzutage nicht mehr gemacht – schade. Viel Nostalgie, viel Charme, richtig tolle Ideen und mehr als nur gute Darsteller. Leider ist die Musik zum größten Teil absolut nicht mein Fall. 8 von 10 Punkten.

Hacksaw Ridge

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Der Film hat ein ganz schönes Aufgebot, aber weder konnte mich Andrew Garfield bisher überzeugen, noch hatte Mel Gibson in letzter Zeit sehenswerte Erfolge vorzuweisen. Dann weckte der Trailer allerdings mein Interesse.

Geschichte: Nachdem Desmond T. Doss einmal seinem betrunkenen Vater und Kriegsveteran während eines Streits die Waffe entrissen und ihn damit bedroht hat, schwört er sich, nie wieder eine Waffe anzufassen. Trotzdem meldet er sich freiwillig zum Kriegsdienst, weil er als Sanitäter helfen will. Seine Weigerung, eine Waffe anzufassen, erschwert ihm die Ausbildung, doch schließlich geht es an die Front gegen die Japaner.
-> Bemerkenswerte Geschichte, beklemmend, mitreissend und brutal (dazu später). Die Figurenzeichnung ist auf Desmond und seinen Vater beschränkt, doch diese dafür umso intensiver und richtig gut gelungen. Ab und zu kommen mir die Stereotypen (und Desmond gehört nicht dazu) zu sehr durch und das typisch-amerikanische Pathos schlägt hohe Wellen. Vor allem beim Schluss übertreibt es Mr. Gibson zu sehr und einige Sequenzen stinken mir nach Doppelmoral (von wegen keine Waffe anfassen aber eine Granate zu den Gegnern kicken).

Darsteller: WOW – Hallo Andrew Garfield, da kann ja jemand doch was! Wahnsinn, wirklich sehr beeindruckend, mitreißend und durchweg überzeugend, die Oscarnominierung hat er auf jeden Fall verdient! Daneben Hugo Weaving, ein grandioses Duo! Der restliche Cast ist auch in Ordnung, kann sich aber leider nicht von den Stereotypen entfernen.

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Drama: Glaube, Liebe, Krieg, Tod – die starken Themen sorgen von Beginn an für eine eher düstere Stimmung, ohne jedoch vollkommen depressiv zu stimmen. Die Dramatik zieht sich durch den ganzen Film und sorgt sowohl für Mitgefühl, Trauer als auch Entsetzen und viele andere Gefühle.Richtig gut gemacht und vor allem sorgt es dafür, dass der Film nicht nur als brutaler Kriegsfilm in Erinnerung bleibt.

Action: Einstieg mit einer Kriegszene a la „Soldat James Ryan“ – brutal und das wiederholt sich immer und immer wieder. Wer die bisherigen Streifen von Mel Gibson kennt, wird wissen, was er hier zu sehen kriegt, nämlich das komplette Ausmaß der schonungslosen und radikalen Kriegsszenerie. Egal ob Körperteile, Explosionen oder Kämpfe auf Leben und Tod. Das ist nichts für zarte Gemüter.

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Musik: Da ist er wieder – Rupert Gregson-Williams, der Schöpfer des wundervollen Soundtracks von The Legend of Tarzan. Und auch hier hat er ein wundervolles Stück Musik kreiert, sanfter als der Film, aber dennoch bombastisch und von A bis Z gelungen. Ab auf die Festplatte damit.

Fazit: Geschichtlich stellenweise zu übertrieben aber dank einiger toller Darsteller und einem grandiosen Soundtrack ein richtig sehenswerter Streifen. 8 von 10 Punkten.

Verborgene Schönheit

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Selten hat mich ein Trailer von Beginn an so berührt, so für einen Film eingenommen – ich konnte nicht genug davon bekommen, obwohl ich beim Anschauen regelmäßig in Tränen ausgebrochen bin. Wie das dann wohl im Kino sein würde?

Geschichte: Das Leben des  New Yorker Werbeprofis Howard gerät nach einer persönlichen Tragödie aus den Fugen. Seine Freunde und Arbeitskollegen sorgen sich um ihn und versuchen immer wieder, ihn aus der Lethargie und Depression zu holen, doch nichts scheint zu funktionieren. In seiner Verweiflung und Trauer schreibt Howard Briefe – an die Liebe, die Zeit und den Tod.
-> Um eins mal vorauszuschicken: Der Trailer führt einen auf eine völlig falsche Fährte. Im ersten Moment war ich deswegen etwas enttäuscht, doch der Film hat einige Überraschungen auf Lager – in absolut positiver Hinsicht. Der Film ist bittersüß, sentimental und sehr gefühlvoll inszeniert und driftet in meinen Augen nicht in Kitsch ab – vom Ende mal abgesehen, das ist mir zu Hollywood-Like. Die Figurenzeichnung ist zwar nicht vollständig, aber es wird jedem doch gut Raum gegeben, neben der Hauptfigur Howard zu existieren. Auch die Nebenstränge werden gut in die eigentliche Geschichte integriert und bis hin zum Ende passt alles sehr schön zusammen.

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Darsteller: WAS FÜR EIN CAST! EIN TRAUM – absolut wundervoll und das Highlight des Films. WOW! Meiner Meinung nach ist es nicht möglich, dabei einen Schauspieler besonders hervorzuheben. Will Smith, Helen Mirren, Michael Pena, Kate Winslet, Edward Norton, Keira Knightley, Naomie Harris und Jacob Latimore. Würde es einen Oscar für den besten Cast geben, sie hätten ihn verdient!

Dramafaktor: Taschentücher sind bei diesem Film ein Muss, denn er versteht es, das Herz der Zuschauer zu berühren, sie mitzunehmen und mitfühlen zu lassen. Aufgrund der Tragödie zwar schon sehr traurig, doch regt der Streifen auch zum Nachdenken an und hat auch ein wenig Philosophie zu bieten. Aber auch wie im Abschnitt „Geschichte“ – das Ende ist zu kitschig.

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Musik: Die schwächste Kategorie des Films, denn wo der gefühlvoll und mitreißend ist, wirkt mir der Soundtrack zu kühl. Man fühlt sich fast wie im Krankenhaus. Nur ab und zu kann Theodore Shapiro den großartigen Gefühlen des Films nahe kommen. Der Song von One Republic dagegen ist der absolute Hammer, der war nach ner Stunde auf dem Handy.

Fazit: Selbst wenn der Soundtrack größtenteils eine Enttäuschung ist und man aufgrund des Trailers etwas anderes erwartet…der Film ist mit seinen Darstellern und der liebevoll erzählten Geschichte das Kino-Geld auf jeden Fall wert. Nur das Ende…tja…das ist „too much Hollywood“. 8 von 10 Punkten!

The Great Wall

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Matt Damon mit langen Haaren und einem Bogen, dazu die chinesische Mauer inmitten einer Schlacht? Nach dem Trailer schwankte ich zwischen Neugier und „Was willst du mir damit sagen?“. Die Neugier gewann wie so oft ;).

Geschichte: Die beiden Söldner William und Pero sind auf der Suche nach dem wertvollen, schwarzen Pulver, als sie bei der chinesischen Mauer von Soldaten gefangen genommen werden. Diese bereiten sich auf eine große Schlacht gegen die Taotie vor, schreckliche Kreaturen, die alle 60 Jahre angreifen um alles auf ihrem Weg zu vernichten.
-> PUH, harter Stoff. Nicht weil die Story besonders heftig oder ernst ist, nein, vielmehr ist sie einfach nur abgrundtief schlecht. Von Klischees über flache Witze bis hin zu einfach nur stumpfsinnigen Sprüchen – es ist DUMM, ohne Figurenentwicklung, ohne Hintergrund und zu keiner Zeit ist es möglich, irgendeine Beziehung zur Geschichte oder den Charaktären aufzubauen. Dazu noch (übertrieben!) unrealistisch, vorhersehbar und kitschig das echt ALLES ZU SPÄT IST! Von Logik fang ich gar nicht erst an…Was soll das? Vor allem gegen Ende wird es immer schlimmer und der finale Kampf macht mich selbst im Nachhinein noch richtig aggressiv!

Darsteller:  Für mich der absolute Tiefpunkt von Matt Damon und ich frage mich, mit wie viel Geld hier gewunken wurde, damit er diese Rolle spielt. Da kann man nach Leistungen in „Der Marsianer“ oder „Der talentierte Mr. Ripley“ echt nur noch den Kopf schütteln. Auch Willem Dafoe – WIESO? GOTT WIESO? Einzig Pedro Pascal scheint hier seinen Vertrag zu erfüllen. Der chinesische Teil des Casts ist in Ordnung.

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Grafik: 50/50 – auf der einen Seite sind die Kreaturen „Taotie“ einfach nur schlecht, allerdings liegt die Latte nach „Herr der Ringe“ und „Avatar“ auch echt hoch und bleibt bisher unerreicht. Aber das wirkte doch etwas zu uninspiriert. Positiv aufgefallen sind allerdings das Farbenspiel, die Schlachteneffekte (z.B. Kranich-Formation), doch ist auch das nicht lupenrein. Einige der Schlachtenszenen sind reines CGI-Gemetzel, von Feinarbeit keine Spur. Bei den Kostümen ist es stellenweise zu kitschig, ganz wie die Geschichte.

Musik: Für mich das Highlight des Films, da kommt das bombastische, poetische Feeling durch, dass man bei Geschichte, Darsteller und CGI vermisst. Da hat Ramin Djawadi mal wieder einen richtig guten Job gemacht.

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Fazit: Spart ihn euch, wenn überhaupt fürs Heimkino. Grafiken können über die abgrundtief miese Story und einen absolut enttäuschenden Matt Damon nicht hinwegtäuschen. Den Soundtrack kann man sich getrost kaufen, der ist auch ohne Film gut. 3 von 10 Punkten.

 

PS – Gott ich bin so ein Opfer. Nachdem mich „The Legend of Tarzan“ auf Afrika gebracht hat, hab ich jetzt Bock auf einen Urlaub in China.

Why him?

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Sowohl Trailer als auch Darsteller haben bei mir nicht gerade Begeisterungsstürme ausgelöst (und das ist noch SEHR SEHR milde ausgedrückt). Angeschaut wurde er dann aus purer Langeweile und Mangel an Alternativen.

Geschichte:  Als wären die Probleme mit seinem ehemals erfolgreichen Druckunternehmen nicht schon genug, soll Ned Fleming zusammen mit seiner Frau und seinem Teenage-Sohn den Freund seiner studierenden Tochter Stephanie über Weihnachten kennen lernen. Laird entpuppt sich als milliardenschwer und durchgeknallt und Ned kann so gar nichts mit ihm anfangen. Dann kommt die Nachricht, dass Laird Stephanie einen Heiratsantrag machen will.
-> Wie oft gab es eigentlich schon das Thema „Mann gegen Schwiegervater“ auf der Leinwand? Glaubt eigentlich noch EIN MENSCH in Hollywood, dass man dem Thema was Neues abgewinnen kann? Einzig die Extreme werden immer schlimmer und ganz dem aktuellen Hollywood-Motto „Hauptsache unter der Gürtellinie“ wirds richtig vulgär und sexistisch. Es ist an vielen Stellen überspitzt und oft sehr vorhersehbar, dazu leider auch größtenteils niveaulos. Figurenentwicklung? Nicht vorhanden. Wenn man sich die Vita von Regisseur/Drehbuchautor John Hamburg und Jonah Hill anschaut, ist das auch nicht verwunderlich.

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Darsteller: James Franco scheint in letzter Zeit in dieser Art „niveauloser“ Filme zu Hause zu sein und wenn ich dann an Filme wie „Milk“ oder „127 hours“ denke, kann ich nur den Kopf schütteln. Ähnlich bei Bryan Cranston, nach seiner Oscar-Nominierung für Trumbo ist das auf jeden Fall ein Abstieg. Nur Keegan-Michael Key macht für mich eine gute Figur und spielt sein komödiantisches Talent richtig gut aus. Allgemein spielt der Cast aber gut zusammen.

Humor: Fast nur unter der Gürtellinie, von Schimpfwörtern über nackte Tatsachen bis hin zu absolut ekelhaften Geschichten. Es ist mal richtig vulgär und dann wieder etwas witzig, bei weitem nicht alle Gags zünden, oftmals ist es nur ein Schmunzeln. Lachflashs sind hier Fehlanzeige – aber: Die Toilette ist geil!

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Musik: Ne coole Mischung aus relativ aktuellen Songs (Eminem, Jason Darulo) und Klassikern (Eagles, Kiss). Durchaus hörbar, aber jetzt nicht der Hammer-Soundtrack, den man sich ins Regal holen muss, weil ja leider der Großteil schon zu oft gehört.

Fazit: Aus der Kategorie „nett“ – Story ist vorhersehbar, niveaulos und absolut ausgelutscht, Humor nur stellenweise erheiternd. Darsteller auch eher auf unterem Niveau – minimales Highlight ist der Soundtrack. Kann man sich auch für einen Filmabend auf dem heimischen Sofa aufheben. 3 von 10 Punkten!

Vier gegen die Bank

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Der Film ist eine klassisches Pro-Contra-Geschichte. Auf der Pro-Seite stehen für mich Jan Josef Liefers und Michael Bully Herbig, auf der Contra-Seite Til Schweiger und Matthias Schweighöfer. Das Fehlen an Alternativen und Zuspruch einer Freundin sorgte schließlich dafür, dass der Film angeschaut wurde.
Ob er mich überzeugt hat, lest ihr hier:

Geschichte: Schauspieler Peter, Werbeprofi Max und Boxer Chris haben große Träume und hart dafür gespart, doch verlieren sie dank ihrer Anlage bei der Bärenbank all ihr Geld. Nachdem Anlageberater Tobias ausfindig gemacht wird, steht schnell fest, dass auch er ein Opfer der Bank ist, denn dessen Chef hat die Konten manipuliert um ihn zu feuern. Schnell wird ein Racheplan geschmiedet, um Geld zu bekommen und den Bank-Chef loszuwerden.
-> Fängt etwas schwach, langsam und seicht an, doch mit Beginn der Planung des Bankraubes nimmt der Film fahrt auf und macht zusehens Spaß. Es ist zwar vorhersehbar, hat aber einige geschichtliche und unterhaltsames Highlights. Vom Prinzip her ähnlich wie „Ocean’s Eleven“, nur mit einigen deutschen Eigenschaften. Tut nicht weh, unterhält mit einfachen Mitteln.

Darsteller: Für mich die größte Überraschung – Michael Bully Herbig, den man selten so überzeugend und ernst gesehen hat wie hier. Auch der restliche, in meinen Augen hochwertige Cast, ist durchaus das Ticket wert. Die vier Jungs an sich Flachsen, albern und haben Spaß, denke mal sowohl vor als auch neben der Kamera. Ich bin unentschlossen, ob das übertrieben Doofe von Til Schweigers Rolle angelegt war oder Realität (ich bin fies, ich weiß *G*). Schweighöfer dagegen hatte wieder einen seiner stärkeren Tage und Liefers ist ohnehin ein Könner – TOP!

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Humor: Wie auch die Geschichte fängt’s flach an, wird aber besser. Sind es am Anfang nur abgedroschene, nicht lustige Gags über Selbstbefriedigung und es bewegt sich ausschließlich unter der Gürtellinie – aber DANN wird’s besser. Bis auf die Rolle von Til Schweiger wird’s richtig lustig und macht Spaß!

Musik: Da sind mal ein paar richtige Klassiker dabei, von James Brown über die Temptations bis hin zu Marvin Gaye. Dazu kommen noch neue Nummern von Enis Rotthoff mit Unterstützung von Till Brönner mit einem guten Schuss Nostalgie – KLASSE!

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Fazit: Geschichtlich und darstellerisch nicht ganz überzeugend, aber der Cast an sich lockt einen ins Kino und wird nicht vollends enttäuscht. Witz, Charme, Selbstironie und ein Soundtrack mit Nostalgie- und Chart-Faktor. 7 von 10 Punkten.

Vaiana – Das Paradies hat einen Haken

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Bei dem Film war ich hin- und hergerissen. Der Trailer sah nicht nach viel aus und seitdem Helene Fischer mit an Bord war hatte ich soetwas wie eine natürliche Abneigung dagegen entwickelt. Aber dann kam Pua…und ich hab mich verliebt.
Wie der Film war, lest ihr hier:

Geschichte: Vaiana ist die Tochter des Häuptlings von Motunui, einer wunderschönen Insel im Ozean. Der Stamm bleibt innerhalb des Riffs, doch Vaiana zieht es immer wieder nach draußen. Schließlich steht die Zukunft ihres Volkes auf dem Spiel, deswegen schnappt sich Vaiana ein Boot um Halbgott Maui zu finden. Einer Legende nach soll Maui der Göttin Te Fiti ihr Herz gestohlen haben und für die Finsternis verantwortlich sein.
-> Erfindet das Rad nicht neu und beinhaltet die oft verwendeten Elemente in Disney-Filmen. Tochter fühlt sich von Vater missverstanden und zieht mit tierischen Helfern los, um irgendwas zu retten. ABER wie die bekannte Geschichte umgesetzt ist, hat Herz, Charme, Inspiration, macht Spaß und reißt einen einfach mit. Es ist einfach, manchmal braucht man nicht mehr.

Humor: GENIAL! Ich hab mehrfach lauthals gelacht! Wortwitz, stellenweise auch etwas unter der Gürtellinie (Es ist warm *brüll*), Situationskomik – einfach das volle Programm. Oh das macht verdammt viel Spaß!

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Look: Wunderschöne Bilder – Sei es die Insel, die einzelnen Figuren (Ich liebe PUA!!!!), die Monster – ein tolles Konzept, aus einem Guss das Lust auf einen Urlaub macht. Fernweh pur!

Musik: Es ist mir ehrlich gesagt ein bißchen zu viel. 2-3 Lieder sind der absolute Kracher (How far I’ll go und vor allem die Songs von den polynesischen Inseln). Und nicht nur weil ich Helene Fischer nicht ausstehen kann frage ich mich, wieso man den Titelsong mit ihr nochmal vertonen musste? Die Originalversion ist soviel besser. Und Sorry Andreas Bourani, es liegt nicht an dir, aber sowohl den Song „Voll gerne“ als auch „Glänzend“ finde ich sind absoluter Mist.

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Fazit: Traditioneller Disney mit einem fast frischem Anstrich – Geschichte geradlinig und wenig überraschend, aber Humor und Look hinterlassen einen wundervollen Eindruck und das bekannte „Die Welt ist schön“-Feeling. Soundtrack gut – bis auf Helene Fischer. 8 von 10 Punkten.